Eva Cassidy Tribute with Jane and Herbert

"Ganz verschiedene Welten kamen zusammen. Jane Walters ist eine junge Sängerin
schwäbisch-karibischer Herkunft.
Auf der Alb groß geworden, den ersten Kontakt mit der Musik an der Querflöte beim
Musikverein Winterlingen, später
Gesangsunterricht beim Tübinger Sänger Freddy Wilkes, bei dem man alles lernt – außer
Kompromissen.
Ihr Begleiter Herbert Fessler kommt aus Filderstadt und ist Elektronik-Ingenieur im Ruhestand.
Als Pianist hat er in
Ludwigsburg eine Jazzband „How about us“.
In der früh verstorbenen Eva Cassidy hat Jane Walters eine geistig und musikalisch verwandte
Seele entdeckt. Beide
vereinen in sich zwei Kulturen, lieben die selbe Musik und die künstlerische Unabhängigkeit.
Eva Cassidy habe einen
Plattenvertrag der Firma Blue Note abgelehnt, berichtete Jane Walters voller Bewunderung,
wahrscheinlich dem legendärsten
Jazzlabel der Gesichte. Nur weil sie sich ohne Einschränkung der Musik widmen wollte, die sie
liete. Sie starb 1996, im Alter
von nur 33 Jahren. Berühmt wurde sie erst nach ihrem Tod.
Jane Walters hat eine große Stimme mit weicher Expressivität mit der sie den Gefühlslagen der
schwarze Musik nachspürt.
Sie singt wie ihr Vorbild, indem sie sich souverän in der Tradition bewegt. Da muss man nicht
imitieren. Billy Holiday etwa,
deren „Fine And Mellow“ einer der Höhepunkte des Abends war. Die Klage über einen
gewalttätigen Ehemann hat Holiday
1939 bei Blue Note veröffentlicht. Damals war die B-Seite „Strange Fruit“, die berühmte
Ballade über die Lynchjustiz im
amerikanischen Süden.
Das Duo spielte eine bunte Mischung aus Soul, Blues, Jazz und Pop. Herbert Fessler glänzte
durch seine Soli, für die er
immer wieder Zwischenapplaus erhielt. Als Musiker hat er ein Riesentalent für Abstraktion, der
auch komplexe Big Band
Kompositionen auf seiner Gitarre blitzlebendig werden ließ – Benny Goodmans „Stompin' at the
Savoy“ etwa.
Das Publikum folgte mucksmäuschenstill und hochkonzentriert dem Konzert und applaudierte
begeistert.